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new experimental music • Zwei Trios stellen sich vor, 8. Dezember, 2007

Wie schon im letzten Jahr, lag auch 2007 das Augenmerk auf Trio-Formation. Das MUL-Trio und das SKOP-Trio bestritten diesen Abend, führten zwei unterschiedliche Spielweisen vor, die sich aus grundverschiedenen gedanklichen Voraussetzungen ergaben.
Waehrend das MUL-Trio es mehr oder weniger den einzelnen Spielern ueberlaesst, wie und was gespielt wird, der gemeinsame Tenor in einer weitgefassten individuellen musikalischen Freiheit der Akteure gruendet, bestehen beim SKOP-Trio weitgefasste Einschluss- und Ausschlusskriterien fuer das Spiel: diametral liegen die Grundlagen fuer das Trio-Spiel auseinander. Das versprach einen spannenden Abend, der dann auch eintrat.

Nach dem Spiel der beiden Gruppen, entfachte sich eine "heisse" Diskussion um eben diese Grundlagen und um die daraus erwachsenen Spiele. Der Abend endete dann spaet nachts insoweit versoehnlich, dass sich alle zu einem straerkenden Mal zusammensetzten und ruhig weitersprachen.


MUL-Trio, v.l. Steffen Moddrow, Rebekka Uhlig und Nikola Lutz

„MUL ist die gleichwertige Synthese dreier Individualisten, ein Klangpool, der in spontaner Formfindung groovige Rhythmen aus expressivem Chaos destilliert, um ebenso schnell wieder das Unberechenbare zu riskieren. Rebekka Uhlig erforscht den Stimmapparat in all seinen klanglichen und dynamischen Moeglichkeiten. Steffen Moddrow findet neue Klaenge durch Bearbeitung und Bespielung diverser Gegenstaende. Nikola Lutz arbeitet am Turntable mit praeparierten Vinyl-Rohlingen, in die sie Strukturen fraest, graviert, schleift oder klebt. Elektronisch gesampelt muenden diese in experimentelle Saxophonsounds.“ Basis der Vokalkunst von Rebekka Uhlig ist die intensive Erforschung des Stimmapparates in all seinen klanglichen und dynamischen Möglichkeiten, vom leisesten Geräusch bis zur extremsten, lautstarken Expression. Darin interessiert sie die Ursubstanz der Stimme als das dem Menschen verbundenste Instrument.


SKOP-Trio, v.l. W. Wuesteney, C. Korn, P. Wiessenthaner

Das SKOP-Trio spielt in dieser Besetzung zum wiederholten Mal. Praep. Querfloeten, praep. E-Gitarre und Schlagzeug sind ein Ausgangspunkt für das kompositorische Vorgehen mit den Toenen. Die Toene werden oftmals nur leicht in der Tonhoehe veraendert, es scheint, als stuende die Musik auf einer Tonhoehe still und dennoch wird ein Tonraum von mehreren Oktaven durchschritten. Das Spiel wird organisiert ueber Einschluss- und Ausschlusskriterien.
Die an die Wand proijzierten Farben wurden nach aehnlichen Ueberlegungen miteinander kombiniert wie die Toene.
Die Farbgebung beeinflusste nachhaltig das Spiel, sowie das Spiel immer wieder einen starken Kontrast zu den Bildern erzeugt. Eine Vielzahl an Farbkombinatoriken wurden digital erstellt. Die Veraenderung von einer Farbtafel zur naechsten ist oft sehr gering. Durch sehr langsamen Uebergang von einer Farbkombinatorik zu einer naechsten, wird die Veraenderung oftmals nicht sofort wahrgenommen. SKOP-Trio

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