SKOP - Experimentelle Musik und Kunst im interdisziplinären Kontext
Kurzbeschreibung Dokumentation Laut - Stimme - Sprache. René Bastian

Das Objekt Musik René Bastian
„Musik entsteht durch ein Bewußtsein, das die Musik von der Nicht-Musik abtrennt: Geräusche und Stille werden Musik allein durch Bewußtsein. Musik ist ein Sprache, die keine ist. Musik kann nicht durch eine normative Grammatik begrenzt werden; eine Musikgrammatik muß expansionsfähig sein. Musik besteht aus Musikobjekten“.
Diese Sätze von Bastian markieren wesentliche Voraussetzungen für die Entwicklung einer Musikgrammatik in Form einer formalisierten Sprache, die offen ist für die Beschreibbarkeit von jedweder Musik. Bastian legt die Elemente ein Musikbeschreibungs-Grammatik vor. Dazu zählen die Beschreibungen von: Zeitstrukturen, Attributen, Klang, Environnements, Transformationen und Details. Weiterhin gibt es eine „Beschreibung eines Mikrotonalen Universums“ und die Fassung von einem Compiler. Wesentlich für die Auffassung des Musikzeitbewußtseins von Bastian ist die phänomenologische Analyse von Husserl zur Melodie.
Daraus geht für Bastian hervor, daß Melodie oder ein Ton ein Objekt sein kann, das aus konsekutiven Jetztpunkten besteht, die nur im

Gedächtnis retrospektiv rekonstruiert werden „und daß das Zeitbewußtsein ein Bewußtsein des „Noch-am-Leben-sein“ ist und als solches unweigerlich nur auf Vergangenes bezieht -, das Bewußtsein der Objekte ist unausweichlich mit dem Zeitbewußtsein verflochten.“ Das Musikzeitbewußtsein ist für Husserl das Zeitbewußtsein schlechthin und für Bastian gibt es in der Mathematik eine Ähnlichkeit. Auf der Suche nach dem Ursprung der Kontinuität muß der Mathematiker die Zeit heranziehen.

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René Bastian