Die Klangdokumentation, QuickTimeShow mit MP3,
gibt einen Eindruck von der Vorgehensweise


weiter zurück

Experimentelle Musik und Kunst im interdisziplinären Kontext - SKOP, Fjodo/Wießen
24 - 26okt2003, Internationales Festival, Zehn Jahre Später: Musik • Lesung • Vortrag

Peter Fjodoroff und Peter Wießenthaner arbeiten seit 1992 zusammen. Das Projekt "Zusammenspiel" ergab sich aus einer ähnlichen Interessenslage in Bezug auf Komposition. Seit dem Jahr 1000 entwickelte sich die Musik kontinuierlich. Sie hat heute einen hohen Grad an Komplexität erreicht und weiterhin stehen wir in einem Prozeß der Entwicklung. Wir sehen uns nicht nur als die Nachfahren der Zwölftonmusik, der Seriellen Musik oder der Zufallsmusik.
Unsere Musik enthält verschiedene, wesentliche Erweiterungen. Wir gehen von einer Tongestalt aus, die verschiedenartige Eigenschaften beinhaltet, die gleichzeitig in Erscheinung treten können. Die Tongestalt kann laut oder leise sein, hoch oder tief, hell oder dunkel, scharf artikuliert oder weich artikuliert sein, sie kann lang oder kurz sein, sie kann langsam sein oder schnell, voluminös oder dünn. Diese einzelnen Eigenschaften werden von uns extrem aufgefaßt. Was heißt das?
Laut oder leise sein umfaßt so stark wie möglich bis hin zu kaum hörbar oder so hell wie möglich im Ton oder so dunkel im Ton wie möglich oder extrem scharf artikuliert bis hin zu einem Tonbeginn der schwer ortbar ist als Zeitpunkt seines Erscheinens. Diese Eigenschaften werden kontinuierlich durchgeführt. Die unendlich vielen Möglichkeiten, z.B. in der Tonhöhenvorstellung die verschiedenen

Tonorte in sehr kleinen Schritten zu besetzen, im Spiel zu realisieren. Die verschiedenen Eigenschaften der Tonge-stalt werden im Spiel miteinander kombiniert.
Für diese Veranstaltung probten wir Stücke, die sich aus einzelnen Teilen zusammensetzten, die ca. eine Minute lang sein sollten. Durch diese Vorgabe ergab sich eine Straffung des Geschehens in Bezug auf die Durchführung der einzelnen Eigenschaftsfelder der Tongestalt. Die Eigenschaftsfelder wurden im nächsten Ein-Minuten-Teil weitergeführt, sie waren Bindeglieder zwischen den Teilen. So ergab sich eine Form, die aus 6 - 7 Teilen bestehen konnte.
Peter Wießenthaner, 4. Dezember 2003